Pfarrkirche St. Bartholomäus

 

Geschichte unserer Pfarrkirche

Unsere Kirche ist dem hl. Apostel Bartholomäus (Natanael) geweiht. Die ursprünglich schon vor Otto dem Heiligen bestandene Kirche brannte 1127 nieder. Der heilige Bischof Otto gilt auch als der Gründer der Pfarrei Pottenstein. 1493 wurde unter dem Bamberger Fürstbischof Heinrich III., Groß von Trockau die Kirche im spätgotischem Stil wieder erbaut.

Am 1.September 1736 verbreitete sich über Pottenstein in entsetzlicher Eile wieder ein Feuer, das 65 Häuser der Altstadt und auch die Kirche einäscherte. Unter schweren Opfern hat der seinerzeitige Pfarrer Eitzenberger dafür gesorgt, dass ein Wiederaufbau von 1736 bis 1755 erfolgen konnte. Der im Jahr 1725 neu erbaute Turm brannte nicht ab und bekam erst 1798 die jetzige Bekrönung. Vorher wurden die südlichen Chorfenster vergrößert und die Sakristei angebaut. Der Ölberg an der Nordseite der Kirche entstand bereits im Jahr 1520.

Die im Jahr 1737 in Bamberg von Hofgießermeister J. Höhn gegossenen Glocken wurden 1942 für Kriegszwecke abgenommen, aber glücklicherweise nicht eingeschmolzen. Das heute aus vier Glocken bestehende Geläut wurde 1957 von der Glockengießerei Perner in Passau hergestellt und installiert. Die Kanzel ist eines der ältesten erhaltenen Ausstattungsgegenstände und stammt aus dem Jahr 1588. Dargestellt sind die vier Evangelisten mit den entsprechenden Symbolen. 1725 wurde sie vom Schreiner Georg Hunger aus Weismain und dem Bildhauer Michael Doser aus Auerbach barockisiert.

Der Bartholomäus – Altar (Hauptaltar) wurde 1729 durch den Schreinermeister Walther aus Bamberg gefertigt und im Mai 1730 aufgerichtet. Das Altargemälde „Martyrium des heiligen Bartholomäus“ stammt vom Hofmaler Kaspar Scheubel, die vier großen Statuen, welche die Bistumspatrone Heinrich und Kunigunde, den heiligen Josef und den heiligen Nikolaus darstellen, wurden vom Bildhauer Franz Anton Schloth gefertigt. Das Deckengemälde am Chorgewölbe (Darstellung des letzten Abendmahles) ist der Zeit Ende 18.Jahrhundert zuzuordnen. Die 12 Apostelfiguren auf dem Chorgestühl und die Tabernakelsäulen zierten schon den alten Choraltar. Die Seitenaltäre (Marienaltar und Sebastianaltar) wurden im Jahr 1692 angefertigt und installiert.

Die hölzerne Empore wurde in den Jahren 1702 und 1703 errichtet und vom Pottensteiner Bildhauer Bernhard Häußler bemalt. Letztmals wurde die Empore mit Kreuzweg von J. Riedhammer aus Bamberg bearbeitet.

Der Taufstein ebenfalls aus dem 16. Jahrhundert ist stilecht der Kanzel angepasst. Kelchförmig, achteckig und mit nach oben sich verjüngenden Sockel mit Halsring.

Die erste Orgel wurde bereits 1660 installiert. 1937 wurde die jetzige Orgel durch den Orgelbaumeister E. Dietmann aus Lichtenfels erbaut.

Die ältesten Bauteile der Kirche sind die drei Untergeschosse des Turmes.

Rund um die Pfarrkirche befand sich bis zum Ende des 15. Jahrhunderts der Pottensteiner Friedhof, was die Archäologen des Bayer. Landesamtes für Denkmalpflege bei der Kirchensanierung 1997 – 99 festgestellt und bestätigt haben. In den Jahren 1997 – 1999 wurde die Pfarrkirche innen und außen generalsaniert. Dabei wurden die Ausstattungsgegenstände nicht neu vergoldet, sondern gründlich gereinigt. Der Volksaltar und der Ambo wurden neu aufgestellt. Der barocke Taufstein wurde neu gestaltet. Der Kunstbildhauer Albert Ultsch aus Bamberg verstand es, Altar, Ambo und Taufstein in den Mittelpunkt der feiernden Gemeinde zu stellen. Durch die spezielle Ausformung und das verwendete Material werden diese Objekte mit einer besonderen Würde belegt. Für den Künstler und die Verantwortlichen war es wichtig, dass sich die Form des neuen Altares und des Ambo auf die Architektur des Gotteshauses bezieht und im Kontrast zur barocken Kirchenausstattung steht.