22 Okt

Nachruf Sr. M. Myrona

Am 10. Oktober 2011
holte Gott unsere liebe Mitschwester
M. Myrona
Barbara Wenzl
zu sich in sein himmlisches Reich.

In dieser herbstlichen Jahreszeit schenkt uns die Natur noch ihre letzten Erntegaben. Die Blätter an den Bäumen, die jetzt noch in allen Farben leuchten, werden vom Herbstwind alsbald losgelöst. Die Natur, Sinnbild auch unserer Lebenszeit, erinnert uns an unser eigenes Sterben. Nach einem Leben des Wachsens und Reifens, einer langen Zeit mühevoller Arbeit, die eine reiche Lebensernte einbrachte und Lebenshilfe für viele Menschen war, nach einer Zeit des Loslösens von Beruf, von liebgewordenen Stätten, durfte Schwester M. Myrona nun mit der Ernte ihres Lebens eingehen in das Reich der Ruhe und des Friedens.

S. M. Myrona, mit bürgerlichem Namen Barbara Wenzl, erblickte das Licht der Welt am 30.01.1915 in Vohenstrauß, Landkreis Neustadt a. d. WN. Sie legte 1933 mit bestem Zeugnis das Examen als Erzieherin ab. Nach dem Berufspraktikum ging mit der Einkleidung am 08.08.1935 nun ihr lang gehegter Wunsch, Ordensschwester zu werden, in Erfüllung. Barbara erhielt dabei den Ordensnamen Schwester Myrona. Im Anschluss an das erste Noviziatsjahr kam sie in das Marienheim in Ingolstadt, wo sie eine Kindergartengruppe mit viel Liebe und Geschick betreute. Am 11.08.1938 legte Sr. Myrona im Mutterhaus ihre Profess ab und kehrte dann wieder nach Ingolstadt zurück.
Nachdem sie in Kinderheimen in Bad Wörishofen und Kaufbeuren und im Kindergarten in München, Kazmairstraße und Passau Hals zahlreiche Kinder betreute, kam S. M. Myrona nach Pottenstein. 27 Jahre hindurch leitete sie dort mit Umsicht den Kindergarten. Ihre vielen künstlerischen Fähigkeiten, ihr freundliches, sonniges Wesen, machten sie bei den Kindern, aber auch bei den Eltern überaus beliebt. In einer Beurteilung steht: „S. M. Myrona kann nicht hart und lieblos sein.“ Zum großen Bedauern der Bevölkerung wurde 1981 die Filiale in Pottenstein aufgelöst. Aber auch für S. M. Myrona war der Abschied nicht leicht, hatte sie doch dort ihre ganze Kraft eingesetzt, hatte Freude und Leid mit den Leuten geteilt und war ihnen sehr verbunden. Aber tapfer und bereit übernahm sie anschließend noch in Landau-Queichheim eine Kindergruppe, die sie ebenso liebevoll betreute.

Als sie aus Altersgründen die Gruppenleitung in jüngere Hände geben konnte, kümmerte sie sich noch lange Zeit sehr fürsorglich um die vietnamesischen Familien, die vorübergehend im Haus einquartiert waren. Die letzten Jahre aber bedurfte sie selbst schon der Hilfe. Geduldig ertrug sie die Altersbeschwerden und nützte die Zeit umso intensiver zum Gebet. Nicht nur reich an Jahren, auch reich an den Früchten tatkräftiger Nächstenliebe, durfte S. M. Myrona am 10. Oktober 2011 eingehen in die ewige Seligkeit bei Gott.
In großer Dankbarkeit gedenken wir der lieben Mitschwester im Gebet.

Auszug aus dem Nachruf der Ordensgemeinschaft der Armen Franziskanerinnen von der Heiligen Familie zu Mallersdorf
Generaloberin S. M. Hiltrud Baumer und Sr. Oberin M. Gottmunda Knoll